Rezession
Der Begriff Rezession wird in zweifacher Weise verwandt, nämlich sowohl im allgemeinen Sprachgebrauch als auch in der volkswirtschaftlichen Wissenschaft. Im ersten Fall ist damit ein wirtschaftlicher Abschwung gemeint, also ein Sinken des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im wissenschaftlichen Kurs ist die Bedeutung zwar nicht grundsätzlich anders, die genaue Definition wird aber zumeist enger gezogen. In der Regel wird dann eine Rezession festgestellt, wenn das BIP in zwei Quartalen hintereinander stagniert oder gar ein Minus im Vergleich zum jeweiligen Vorquartal ausweist. Einige Forschungseinrichtungen legen aber andere Kriterien zugrunde. Bei Volkswirten ist die Rezession neben Depression, Aufschwung und Hochkonjunktur Teil des Konjunkturzyklus. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich diese vier Phasen stets in gewissen Zeiträumen abwechseln.
Mehrere Merkmale prägen dabei neben einer Stagnation oder einem Rückgang der Wirtschaftsleistung eine Rezession: Unter anderem sind dies negative Einschätzungen über die künftige Entwicklung bei Unternehmern sowie bei Verbrauchern, was ein Ausbleiben an Investitionen und Sinken der Binnennachfrage zur Folge hat. Daraus resultiert dann ein Abbau an Arbeitsplätzen oder zumindest die Nutzung von Kurzarbeit sowie niedrigere Löhne. Für Anleger ist das ebenfalls eine schlechte Zeit. Da die Notenbanken in solch einer Phase die Zinsen senken, um Investitionen attraktiver zu machen, sind somit auch Sparzinsen wie zum Beispiel für Festgeld niedrig. Andererseits lohnt sich solch ein Investment doch wieder, da die alternative Anlage in Aktien oder Fonds aufgrund tendenziell fallender Kurse in zumindest zeitweise Vermögensverluste münden kann. Der Umgang mit einer Rezession ist teilweise politisch umstritten: Einige fordern zur Stützung der Wirtschaft staatliche Investitionen, andere fordern aufgrund ausbleibender Steuereinnahmen sparsames Haushalten.