Teil 7: Unterscheidung von Festgeld und Tagesgeld
Zwischen einem Festgeld- und einem Tagesgeldkonto besteht ein grundlegender Unterschied. Während für das Festgeldkonto eine feste Anlagedauer vereinbart wird, während der die Einlagen auf dem Konto verbleiben müssen, und dafür ein garantierter Zins für die Dauer der Laufzeit gewährt wird, sind Tagesgelder ständig und kündigungsfrei verfügbar. Dagegen können allerdings die Verzinsungen im Laufe der Zeit jeweils dem aktuellen Leitzins angepasst werden. Es handelt sich also über zwei grundverschiedene Geldanlagen für jeweils unterschiedliche Sparbedürfnisse.
Die verschiedenen Anlageformen von Tagesgeld und Festgeld
Beide Formen der Geldanlage sind gleich jung auf dem Finanzmarkt, und sowohl die Tagesgeld- wie die Festgeldkonten erfreuen sich bei den Sparern großer Beliebtheit. Die beiden Finanzprodukte unterscheiden sich eigentlich gewaltig voneinander, wenngleich einige Banken inzwischen die Konditionen für Tagesgeldkonten der kurzfristigen Festgeldanlage von bis zu einem Jahr, eher anzugleichen zu suchen. Was die Sicherheit der Geldeinlagen anbetrifft, ist sie bei beiden Anlageformen gleich gut gewährleistet. Beide Finanzprodukte unterliegen den gesetzlichen und freiwilligen Festlegungen zur Einlagensicherung. Jedoch orientieren sich beide Produkte an unterschiedlichen Sparwünschen der Verbraucher und werden auch unterschiedlich hoch und sicher verzinst.
Unterschiede von Fristen und Laufzeiten
Entgegen der fest im Vertrag vereinbarten Laufzeiten für die Spareinlagen auf Festgeldkonten, kann auf die Einlagen auf einem Tagesgeldkonto, wie schon der Name sagt, täglich zugegriffen werden. Je nach Konditionen des jeweiligen Finanzanbieters kann über Teilbeträge oder die gesamte Summe, die sich auf dem Tagesgeldkonto befindet, jederzeit verfügt werden. Damit ist das Tagesgeldkonto besonders flexibel, wenn es darum geht, eventuell in absehbarer Zeit über größere Summen verfügen zu wollen. Während ein vorzeitiger Zugriff auf Festgeldanlagen immer mit Einbußen der Zinsen verbunden ist, wirkt sich die Geldabhebung beim Tagesgeld nicht auf Einbußen bei erzielten Zinsen aus. Für Tagesgeldkonten gibt es häufiger Angebote der Einrichtung ohne Mindestbetrag. Bei Festgeldkonten ist dieses Angebot eher noch die Ausnahme. Auch gibt es bei einigen Finanzanbietern Angebote von Mischformen von Girokonto und Tagesgeldkonto, beziehungsweise die gleichzeitige Einrichtung zu besonders vorteilhaften Konditionen. Allerdings wird für die Einrichtung eines Tagesgeldkontos ebenso wie für das Festgeldkonto der Nachweis eines Verrechnungskontos gefordert. Die Kontoeröffnung geht auf ähnliche Weise vonstatten wie die des Festgeldkontos. In den meisten Fällen ist ein Tagesgeldkonto, ebenso wie das Festgeldkonto, frei von einer Kontoführungsgebühr zu führen. Für Tagesgeldkonten gibt es jeweils banküblichen Kündigungsfristen allgemein für das gesamte Konto. Nach diesen Regeln kann die Kündigung jederzeit erfolgen.
Unterschiedliche Verzinsung Tagesgeld und Festgeld
Da die Einlagen auf einem Tagesgeldkonto an keine Laufzeiten gebunden sind, somit die Bank hier nicht eine so sichere Verfügungsdauer über die Einlagen hat, sind die Zinsen für das Tagesgeld in der Regel geringer als für das Festgeld. Gelten für ein Festgeldkonto die großen Vorteile einer Zinsgarantie für die vereinbarte Anlagedauer, so können bei den Tagesgeldkonten, die Zinsen den laufenden Veränderungen des allgemeinen Leitzinses jeweils angepasst werden. Allerdings nähern sich teilweise die Konditionen bei einigen Finanzanbietern für beide Produkte einander an. Einige Finanzinstitute geben bereits für 6 Monate oder 12 Monate – besonders für Neukunden – eine Zinsgarantie auch für das Tagesgeldkonto. Auch gibt es hierbei durchaus Angebote der Spitzenanbieter, die sehr gute Verzinsungen mit solchen befristeten Garantien gewähren. Eine Zinsgarantie für ein Tagesgeldkonto ist und bleibt jedoch eine Sonderleistung der betreffenden Bank.
Ob die Wahl für ein Festgeldkonto oder ein Tagesgeldkonto getroffen wird, ist letztlich den Sparansprüchen und der Einschätzung der eigenen Finanzlage des Verbrauchers überlassen.
Auf längere Sicht ist ausschließlich bei der Festgeldanlage eine gesicherte, gute Rendite zu erreichen. Allerdings kann es bei wieder steigendem Leitzins vorkommen, dass die vereinbarten Festzinsen hinter derzeit erreichbaren Zugewinnen zurückbleiben. Im Laufe der Zeit gleichen sich jedoch bei langfristigen Anlagen die Schwankungen der Zinsen nach oben oder unten meist mehr oder weniger aus, so dass die festverzinsten Erträge die besseren bleiben.